Viele Männer in einer Krise, auch mit Suizidgedanken, fragen sich: Ist das noch “normal”? Geht das von allein weg? Wir haben für Sie zusammengestellt, bei welchen Warnsignale es wichtig ist, Unterstützung zu holen bzw. professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Sehr viele Männer erleben Krisen. Nehmen Sie Warnsignale ernst. Je früher Sie darauf reagieren, desto mehr Handlungsspielraum haben Sie. Wenn Sie Suizidgedanken schon aus Ihrem bisherigen Leben kennen oder schon einmal einen Suizidversuch unternommen haben, ist dies umso wichtiger.
Warnsignale erkennen
- Suizidgedanken
- Suizidvorbereitende Handlungen (z.B. Tabletten sammeln)
- Selbstverletzendes Verhalten (z.B. schneiden)
- Rückzug von Freunden, Familie, anderen sozialen Kontakten
- Unangenehme körperliche Symptome (z.B. nicht erklärbare Schmerzen, starkes Schwitzen, Herzrasen)
- Große körperliche Schwäche, Kraftlosigkeit
- Schlafstörungen
- Starke innere Unruhe
- (Mehr) Alkohol- und/oder Drogenkonsum
- Keine Freude, Niedergeschlagenheit
- Unbändige Wut, Wutausbrüche (auch Gewalt gegen Personen oder Gegenstände)
- Starke Reizbarkeit
- Riskantes Verhalten (z.B. sehr schnelles Autofahren)
- Gedanken, von niemandem gebraucht zu werden oder nirgendwo dazuzugehören
- Gedanken, anderen eine Last zu sein
- Große Sorgen und Angst vor der Zukunft
- Gefühl, „versagt“ zu haben
- Gefühl, nicht weiter zu kommen, in eine Sackgasse geraten zu sein
- Gefühl, an der schwierigen Situation nichts ändern zu können
- Keinen Ausweg aus einer unaushaltbaren Situation zu sehen
- Tiefe Trauer
Wann es richtig ist, Hilfe zu holen
Geht es mir überhaupt schlecht genug? Viele Männer haben die Frage: Darf ich Hilfe in Anspruch nehmen? Steht mir diese Hilfe zu?
Generell ist es nützlich, in allen Situationen, die Sie überfordern oder wenn Sie sich über längere Zeit unwohl fühlen, Unterstützung zu holen.
Sie müssen die Last von Suizidgedanken und Krisen nicht allein tragen. Sie müssen „mit diesem Mist nicht leben“. Ideen, wie „Damit muss ich alleine klarkommen.“ oder „Stell dich nicht so an.“ sind immer noch in vielen Köpfen verankert. Diese Ideen können lange verhindern, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das macht es oft problematischer und nützt nicht.
Wir würden auch nie auf die Idee kommen, ein Haus allein zu bauen, ein gebrochenes Bein allein zu operieren oder uns bei einem Herzinfarkt selbst zu versorgen. Für alles haben wir “Fachpersonen”. So können auch Fachpersonen bei psychischen Krisen und schwierigen Lebenssituationen helfen, die Dinge zu sortieren und in Ordnung zu bringen. Wir müssen und können nicht alles schaffen.